… aus dem Leben einer Fairy

Es nervt

Ich glaube ich habe es schon einmal thematisiert, aber gerade ist es mal wieder sehr aktuell und entnervend, also muss es mal wieder raus – wer keine Lust drauf hat sollte jetzt besser weglesen –

Vorausschicken möchte ich (wie letztes Mal auch), dass ich meine Eltern sehr schätze und eigentlich auch mag. Und um (verständlichen) Kritikern vorzugreifen – ja, ich bin sehr dankbar, dass sie noch leben und dass ich sie habe und dass sie sich verantwortlich fühlen etc etc blabla – das steht nicht zur Diskussion. Das ist Tatsache.

Tatsache ist aber auch, dass sie unfassbar nerven können. Seit dem Urlaub (mein Liebster, die Mini Miss Fairytalez, meine Eltern und ich waren zusammen verreist) ist es noch schlimmer als zuvor. Selbst der Liebste, der eine Esels- äh Pardon – Engelsgeduld besitzt, war richtiggehend sauer am Ende. Von morgens bis abends „Mach das mal so..“ „Warum hast du das so gemacht…“ „Wir sind 1000 Jahre älter und wissen das besser…“ „SO ist das gaaaanz falsch“ „Der Liebste macht jetzt mal das…“ blablabla. Wenn sie zu Besuch kommen sucht meine Mutter hier sofort nach ungemachten Haushaltsdingen und fängt dann an zu bügeln, Wäsche zu waschen, irgendwas aufzuräumen – ich HASSE ES! „Warum ist der Rasen nicht gemäht?“ „Warum ist das Auto nicht gewaschen?“ „Warum ist der Kleiderschrank nicht aufgeräumt?“ Ich könnte kotzen.

Im Urlaub waren sie ganz groß im Kritisieren, haben aber nicht EIN EINZIGES MAL das Babybett zu sich in die SUITE („Ich würde ja tauschen, aber dann wäre der Papa beleidigt“) genommen. Ursprünglich wollten wir (der Liebste, die kleine Maus und ich) unseren ersten gemeinsamen Urlaub allein verbringen und das wäre auch besser gewesen. Dann haben meine Eltern vorgeschlagen mitzukommen, da es ja eine Entlastung wäre und sie sich um die kleine anspruchsvolle Prinzessin kümmern könnten. Ich naives Wesen habe mich auch noch gefreut… Und was war? Schon bei den Vorbereitungen „Warum muss man denn unbedingt die Kameratasche mitnehmen?“ ging es los. Und setzte sich ewig fort. Von „Entlastung“ keine Spur. Bitte erinnert mich zu gegebener Zeit daran, dass ich NIE NIE NIE NIE NIE NIE NIEMALS WIEDER mit meinen Eltern in Urlaub fahre. EGAL was sie vorher versprechen. Selbst wenn es die Malediven wären – mit meinen Eltern hat es keinen Sinn.

Meine Mutter ruft jeden verdammten Tag an um irgendwas zu fragen oder zu erzählen und ich habe überhaupt keine Lust mehr mit ihr zu reden. Wenn ich anmerke, dass es ja auch reichen würde einmal die Woche zu telefonieren oder andere das auch so machen, findet sie 1000 Gründe doch anzurufen. Das geht echt gar nicht. Und dann noch reinreden wie wir irgendwas zu machen haben. Und ich habe keine Lust immer zwischen allen Stühlen zu sitzen. Ich bin so wütend und enttäuscht, traurig immer wieder zu hoffen dass es sich ändert. Frustriert. Verärgert, dass das mit über 30 überhaupt noch ein Thema ist. Ich HASSE dieses „Jetzt wo der Liebste nicht da ist kann ich dir ja mal ehrlich meine Meinung sagen…“ – ich will sie gar nicht hören wenn sie ihm die nicht ins Gesicht sagen können. Und ich verstehe den Unmut meines Liebsten. Und wenn sie so weitermachen werden sie definitiv die „bösen Schwiegereltern“ denen man eh nix recht machen kann und es daher auch einfach lässt.

Ich in so genervt. Ganz ehrlich. Und ich weiß einfach nicht so wirklich wie ich damit umgehen soll. Ich habe versucht mit ihnen darüber zu reden. Ganz ruhig. Das haben sie überhaupt nicht verstanden und am Ende stand ich da als wäre ich ja total undankbar und sie waren beleidigt. Sie würden doch alles für uns machen etc. Kontaktabbruch ist ja auch keine wirkliche Lösung. Es würde mir auch für meine Mini Miss Fairytalez leidtun. Aber diese Selbstverständlichkeit mit der über andere bestimmt wird – ich bin kein Untergebener meiner Eltern. Und mein Mann schon gar nicht. WENN den einer rumkritisieren darf, dann bin ICH das 😉 (Spaß beiseite, klar hat doch jeder man verschiedene Ansichten, aber es ist nicht ok, wenn sich da die Eltern einmischen und noch ihren Senf dazugeben).

Irgendwas muss passieren. Ich flitze hier seit heute morgen um 7 herum und räume Dinge auf, wische Staub, wasche Wäsche damit meine Mutter nachher nichts zu tun findet wenn sie zum babysitten kommt und ich arbeiten gehe. Klar, ich hab es auch schon andersrum versucht, hier alles liegen lassen und sie halt machen lassen. Ich hab auch schon versucht ihr zu verbieten was zu machen. Hilft auch nix. Sie macht es trotzdem. Das Schlimme ist, dass ich nicht nur die Kritik nicht mehr hören mag, sondern dass mir auch ihr Lob auf die Nerven geht. Ich will ehrlich gesagt einfach gar keine Meinung mehr von ihnen hören. Weil ich mich immer klein gemacht fühle. Weil ich die Art und Weise hasse. Weil es nervt. Weil ich mich nicht respektiert fühle. Ich wünschte es wäre mir ein bisher mehr egal. Ist es aber nicht, weil ich mir so sehr wünsche, dass wir ein „gutes Verhältnis“ haben. Aber das klappt schon seit 30 Jahren nicht so wie ich es mir wünsche (naja, seit 20, vorher hatte ich keine so starken Autonomiestrebungen) 😉

Und ich habe es schon so oft gesagt, aber es kommt offenbar nicht an –
ES IST MEIN LEBEN
ES IST MEINE WOHNUNG
ES IST MEINE FAMILIE
ES IST MEINE SACHE

Und es geht niemanden etwas an, wieviel Wäsche in meinem Wäschesammler ist oder wie lange ich nicht Staub gewischt habe oder wie lang der Rasen ist.

So, genug gemeckert, jetzt muss ich den Geschirrspüler ausräumen. Oooommmmmmmmmmmm…..

Vielen Dank

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Kommentare zu: "Es nervt" (14)

  1. Klar und direkt – da hilft nur Distanz schaffen und entsprechend begründen. Das mag undankbar oder gar unmöglich erscheinen, aber ich habe die Erfahrung gemacht (incl. eigene – „Du darfst nicht über den jungen steigen, wenn er auf dem Boden spielt, der wächst dann nicht mehr“ – mein Sohn ist 197 cm gross geworden) dass die Sehnsucht nach dem Enkel so gross ist, dass auch Eltern, die es nur gut meinen (und das ist ja tatsächlich auch ganz genauso) schlucken und zurück stecken. Da hilft nur direkte Ehrlichkeit – alles andere brodelt in einem rum, bis es eines Tages zur Explosion kommt, die am Ende NIEMANDEM nutzt – in diesem Sinne 😉

    • Also DEN Spruch hab ich noch nie gehört, sorry, aber das ist wirklich lustig :-).
      Ja, das mit der Distanz stimmt sicher, wir müssen irgendwie an einer anderen Babysitter Lösung arbeiten… *seufz*

  2. Kann es sein, dass wir doch Geschwister sind? Oder zumindest die selbe Mutter haben?

    Denn ich kann Dir sagen: GENAU SO, GANZ GENAU SO ist meine Mutter. Das ist fast schon gespenstisch, wie das übereinstimmt!

    Allerdings, und das muss man ihr zu Gute halten, hat sich das doch in den letzten 2-3 Jahren ein wenig gebessert. Und das auch nur, weil sie mit dem MasterChief ein paar Mal heftigst zusammengerauscht ist. Mit mir sowieso, aber daraus hatte sie in all den Jahren überhaupt nichts gelernt. Vielleicht ist es auch das Alter, und weil sie einfach nicht mehr so die Energie hat, das ganze Haus mal eben so zu putzen, ich weiß es aber ehrlichgesagt nicht. Deshalb kann ich Dir leider auch keinen Rat geben, denn ich bin/war mit meinem Latein auch am Ende.

    Gemeinsame Urlaube – abseits von Besuchen bei uns oder bei ihnen zuhause – wird es deshalb hier auch nie nie geben.

    • :mrgreen: Wer weiß? Aber MEINE kann kein englisch 😉

      Beruhigt mich ja irgendwie, dass ich mit dem Problem nicht allein bin. Manchmal denke ich auch, dass Leben auf einem anderen Kontinent helfen könnte. Und es wäre sicher auch interessant wenn der Konflikt mal so an die Oberfläche käme, dass Chris etwas sagen würde, ich weiß nur nicht ob das wirklich hilfreich wäre… Ich mag sie ja wie gesagt und möchte sie ja auch grundsätzlich nicht traurig machen…

      Eben hat meine Mutter übrigens mal wieder den Knaller gebracht – ich hatte ja alles hier an Wäsche gewaschen, 5 Sekunden nicht geschaut was sie macht und schwupp – waren die SOEBEN GEWASCHENEN BADEMATTEN wieder in der Waschmaschine „Wusste ich ja nicht“ „DANN FRAG HALT!“

      So, ich gehe jetzt arbeiten und hoffe danach steht die Bude noch…

  3. PS.: ich habe halt das „Glück“ – in dem Fall kann man tatsächlich davon sprechen – dass meine Eltern nicht so nah bei uns wohnen… Distanz hilft da wirklich sehr. Und den „Telefonterror“ hat sie mittlerweile auch ein wenig runtergefahren.

  4. Um Himmels Willen, darf doch nicht wahr sein, oder? :mrgreen:

    Ja, okay, wenn sie kein Englisch kann, dann kann sie’s nicht sein. Hm 😉
    (Wir gehen mittlerweile so weit, dass wir nicht mal, wenn wir in den USA sind, die ganze Zeit bei meinen Eltern wohnen. Das wäre zu stressig. Daher fahren wir halt teilweise auch wie so 08/15 Touris mit Motels etc durch die Gegend – was halt dann im Endeffekt das Ganze wieder etwas kostenintensiver macht. Schade halt, wenn man schon Eltern drüben hat, aber die Nerven danken es uns…)

    • Doch, ist leider wahr… Aber jetzt sind sie weg und haben das Kind müde gespielt während ich gearbeitet habe. Immerhin etwas Gutes 😉

      Kann ich mir vorstellen, wir sind neulich sogar ins Hotel geflüchtet als meine Mutter hier übernachtet hat.

      Jaja, die Eltern… 😉

  5. Oh ja, die Eltern meiner Frau nehmen langsam ähnlich schlimme Züge an, früher war noch alles ok, habe aber das Gefühl je älter sie werden desto schlimmer wird es…

  6. Meine Eltern trauen sich immer nei was zu fragen oder zu sagen wenn sie was stört, das sit auch wiederrum nicht so toll. Die Eltern meiner Freundin insbesondere die Mutter ruft aber auch öfter mal an wegen ganz unwichtigen Dingen, und da wird dann auch noch ewig diskutiert… die perfekten gibt es selten. 🙂 Aber deine Genervtheit kann ich verstehen.

    • Ja, die Eltern von meinem Liebsten halten sich auch so komplett aus allem raus (sie wohnen auch viel weiter weg…) – es hat eben immer alles Vor- und Nachteile.
      Einerseits denke ich dann auch immer es interessiert sie nicht und sie helfen nix, andererseits hat man halt weitestgehend seine Ruhe. Wie man es als Eltern macht ist es verkehrt (vielleicht auch gut das jetzt schon zu lernen für später ;-)).

  7. Ich kann dich gut verstehen, bei mir ging es zwar nur um mich und nicht noch um eventuellen Nachwuchs (Gott bewahre das ich Vater werde) aber was mir geholfen hat war ein Brief an meine Mutter mit allem was mich auf die Palme bringt und vor allem den abschließenden Worten darin, dass ich erstmal für ein halbes Jahr auf Distanz gehe und meine Ruhe haben will.
    Der Brief hatte den Vorteil, dass ich daran in Ruhe und mit viel Zeit schreiben konnte und es so nicht ganz so emotional wie in einem Gespräch werden konnte und meine Mutter sich auch die Zeit nehmen konnte und sollte das ganze wirken zu lassen und zu antworten.
    Seit dem, dass halbe Jahr Distanz ist mittlerweile rum, ist unser Verhältnis viel besser, natürlich gibt es immer noch Momente wo man unterschiedliche Sichtweisen hat, aber das ist ja normal.
    Wir haben beide aber auch gemerkt, dass wir das gebraucht haben und es uns vor allem in unserem Verhältnis sehr geholfen hat, eventuell klappt das bei dir ja auch?

    • Wenn ich ihnen ein halbes Jahr ihre Enkeltochter vorenthalte verklagen sie mich womöglich… 😉
      Mal schauen, prinzipiell finde ich es schon wichtig den Kontakt zu reduzieren. Wenigstens seltener telefonieren… Danke für deinen Vorschlag!

      • hetzbacke schrieb:

        Durch die kleine Miss ist es bei euch natürlich um einiges komplizierter als bei mir damals.

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